Von ADS zu POSTGRE SQL

Advantage Database Server

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ingo
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Von ADS zu POSTGRE SQL

Beitrag von ingo »

Hallo!

Ich habe den Eindruck, dass SAP den Advantage Database Server nicht gerade liebvoll pflegt und vielleicht auch in absehbarer Zeit aufgeben will.
Aus diesem Eintrag der SAP-Community klingt nach dem Ende von ADS am 31.12.2022:
https://answers.sap.com/questions/13059 ... nset.html
Wie schätzt ihr das ein?

Ich überlege jetzt meine Programme so umzuschreiben, dass ich eine POSTGRE Datenbank verwende. Wenn ich das richtig sehe, sollten die Zugriffe, die aktuell über die ADSDBE laufen über die PGDBE ohne große Änderungen funktionieren. (Hier im Forum https://www.xbaseforum.de/viewtopic.php?f=24&t=8564 hat Jimmy 2017 aber geschrieben, dass die PGDBE unbrauchbar ist – stimmt das noch?)
Die Klassen, die ich für ADS geschrieben habe muss ich durch neue Klassen ersetzen.
Und bevor ich lange suche, kann mir vielleicht jemand Tipps geben, wo man gute Infos zu XBASE mit POSTGRE findet oder sogar zum Umstieg von ADS auf PostgreSQL.

Welche PostgreSQL Server Version – für Entwicklung und Produktivsysteme?
Im Download-Bereich bei Alaska finde ich einen PostgreSQL Database Server 8.3.18 – ist das die Version, die ich nehmen sollte? Hier im Forum ist von 11 und 12 die Rede, bei postgresql.org gibt’s die Versionen 9.5 bis 13, wobei nur bei der 9.6 und 10 auch Windows 7/8/10 zusätzlich zu den Server-Versionen bis 2019 als Plattform angegeben sind.
Also kurz gefragt:
Welche Version sollte ich verwenden?
Kann/Sollte ich auf meinem Entwicklungsrechner lokal die 8er oder 10er Version installieren, oder z.B. in einer Virtualbox einen 2019er Server laufen lassen, auf dem die 11er Postgre Datenbank läuft?

Sorry, das sind viele Fragen auf einem Haufen, aber ich suche im Moment nach dem „richtigen“ Punkt zum Ansetzen…
Schönen Gruß, Ingo
ramses
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Re: Von ADS zu POSTGRE SQL

Beitrag von ramses »

Hallo Ingo

wir haben den Umstieg mit sehr viel Aufwand geschafft.
Allerdings aus verschiedenen Gründen direkt aufbauend auf der PGLib DLL also ohne die PGDBE / Alaska-XBase-Schnittstellen.

Dies war auch nötig weil die Datenbanken von verschiedenen, auch nicht xbase Programmen benutzt werden was mit Datenbanken und der PG-ISAM-Emulation nicht möglich ist. Besonders wenn es sich um Datenbanken handelt die andere Programme aufbauen/vorgeben.

Das bedeutet allerdings auch eine komplette überarbeitung des gesamten Programms welches wir dabei in eine Web-App überführt haben.

Bei Server und PGLib verwenden wir immer die aktuellste Version. Momentan die 13.1 jedoch nicht unter Windows sondern unter FreeBSD mit ZFS.
Valar Morghulis

Gruss Carlo
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ingo
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Re: Von ADS zu POSTGRE SQL

Beitrag von ingo »

Hallo Carlo,

danke für den Hinweis "mit sehr viel Aufwand" - das hatte ich befürchtet und die Suche nach PGLib hat mir hier auch schon viel Lesestoff verschafft (PS-Hubraum Diskussion). Dann werde ich mich mal ans Ausprobieren machen.
Ihr habt "vorher" auch mit ADS gearbeitet und seid wegen unsicherer ADS-Zukunft (oder Lizenzkosten) zu PostgreSQL gewechselt?
Schönen Gruß, Ingo
ramses
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Re: Von ADS zu POSTGRE SQL

Beitrag von ramses »

ingo hat geschrieben: Sa, 05. Dez 2020 10:42 Ihr habt "vorher" auch mit ADS gearbeitet und seid wegen unsicherer ADS-Zukunft (oder Lizenzkosten) zu PostgreSQL gewechselt?
Ja. Seit der ADS-Version 6 unter Novell-Netware.

Dann kam aber die Vorgabe dass alle Programme so umgestellt werden sollen dass alle eine gemeinsame Datenbank benutzen können müssen um die vielen Datei-Schnittstellen untereinander zu beseitigen. (ADS war die erste Variante die in der Auswahl rausflog.)
So sind wir auf FreeBSD und Postgres gekommen.
Damit waren dann die zunehmenden ADS Sorgen, Unsicherheiten und Probleme die aufkamen seit SAP ins Spiel kam beseitigt.
Lizenzkosten waren nie ein Thema. Der ganze Umbau auf ein Zukunftsfähiges und stabiles System hat ein mehrfaches gekostet.
Hätte ich heute ein Programm welches ADS nutzt mit welchem ich neue Kunden und Installation erstellen müsste hätte ich wegen den nun verfügbaren infos zu ADS und der SAP-Politik wohl einiges mehr als nur gröbere Panik.

Eine bestehende ADS-Installation läuft aber sicher unbegrenzt weiter .......
Valar Morghulis

Gruss Carlo
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Re: Von ADS zu POSTGRE SQL

Beitrag von ingo »

Eine bestehende ADS-Installation läuft aber sicher unbegrenzt weiter .......
Das ist der Punkt, der mir "Sorgen" bereitet. Wenn der 2019er Server irgendwelche Updates bekommt, die sich plötzlich nicht mehr mit ADS vertragen und es keine Updates für ADS mehr gibt: Dann bliebe vielleicht nur noch das Aufsetzen eines "alten" Windows Servers, der dann gut abgeschottet im Netz läuft oder ein "alter" Linux-Server.
Ich werde jedenfalls mit PostgreSQL experimentieren um wenigstens abzuschätzen, wie groß der Aufwand für mich wäre die Anpassungen zu machen und ob die Performance OK ist.
Danke für deine Einschätzung!
Schönen Gruß, Ingo
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Re: Von ADS zu POSTGRE SQL

Beitrag von ramses »

ingo hat geschrieben: Sa, 05. Dez 2020 13:44 Das ist der Punkt, der mir "Sorgen" bereitet. Wenn der 2019er Server irgendwelche Updates bekommt, die sich plötzlich nicht mehr mit ADS vertragen
Hallo Ingo

davor hätte ich jetzt sicherlich gar keine Angst. Sollte es denn, was unwahrscheinlich ist, dennoch dazu kommen bleibt dir immer noch den Server aus der Datensicherung auf einen vorgehenden Stand zurückzusetzen und mit einer Firewall so abzuschotten damit künftige Updates verhindert werden. Das geht jedenfalls so gut wie die verwendete Hardware läuft und nicht gewechselt werden muss. (Windows-Aktivierung)

Den Notfall Weg mit dem Linux Server müsstest du bereits jetzt Testen!!!! Meines Erachtens brauchst du dazu für ADS andere Lizenzkeys zur Installation.
Valar Morghulis

Gruss Carlo
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Re: Von ADS zu POSTGRE SQL

Beitrag von ingo »

Den ADS auf Linux hatte ich vor vielen Jahren mal getestet (mit ADS 8 wenn ich mich recht eriinere), da gab's nur mit der Groß/Kleinschreibung der Dateinamen "Probleme", sonst lief alles gut. Der ADS Lizenzkey ist Betriebssystem-unabhängig, es gibt laut Installations-/Wechselanleitung lediglich die Einschränkung, dass nicht 2 ADS mit dem selben Schlüssel im selben LAN laufen dürfen.
Aber klar: ein erneuter Test unter Linux wäre auf jeden Fall angesagt!
Schönen Gruß, Ingo
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