Hallo, Manfred.
Ich benutze Clipper seit 1986 und Xbase++ seit 1997. Trotzdem stoße ich immer wieder auf Funktionen und Funktionalitäten, die ich bis dato nicht kannte und die mir die Arbeit vereinfacht hätten. Ein einfaches Beispiel ist die Möglichkeit, bei einem handelsüblichen USE den Dateinamen als Klammerausdruck anzugeben. Das ging m.E. bei Clipper nicht, und dort habe ich es dann so gemacht, wenn zum Beispiel ein Tabellenname einen Pfad enthalten sollte:
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cDateiName := cMeinDatenpfad+"TABELLE.DBF"
cIndexName := cMeinDatenpfad+"TABELLE.NTX"
USE &cDateiName INDEX &cIndexName ALIAS tabelle
Stattdessen geht aber sowas:
Code: Alles auswählen
USE (cDateiName := cMeinDatenpfad+"TABELLE.DBF") INDEX (cMeinDatenpfad+"TABELLE.NTX") ALIAS tabelle
Derlei gab es in der Clipper-Version meiner Applikation zuhauf, und einiges davon ist dann auch in die ersten Xbase-Versionen geraten, wobei ich dort inzwischen fast ausschließlich DbUseArea() benutze. Ist ja auch nur ein Beispiel. Was ich damit sagen will: Allgemeine Bücher zu Programmiersprachen können dabei helfen, die Konzepte der Programmiersprache zu erlernen. Möglicherweise enthalten sie Tips und Tricks, die man andernorts nicht findet, meistens allerdings nicht, meiner Erfahrung nach. Was sie jedoch niemals leisten können, das ist, dem Nutzer die Arbeit abzunehmen, sich in die Doku zu knien, um aus der Vielzahl von Möglichkeiten und Funktionalitäten diejenigen auszufiltern, die hilfreich sind. Sich bei komplizierten Ansätzen für einfache Aufgaben Gedanken zu machen. Moderne Programmiersprachen stellen tausende von Funktionen zur Verfügung, und darüberhinaus bietet das Betriebssystem eine Programmierschnittstelle, die so gewaltig groß ist, daß die Lernkurve niemals abflacht. Der beste Weg, etwas zu lernen, besteht darin, sich einer konkreten Aufgabe zuzuwenden, die direkt umsetzbar ist. Was nutzt mir ein tolles Programmbeispiel, das ich nicht adaptieren kann, weil es Aufgaben löst, mit denen ich einfach nicht konfrontiert bin? Wenig. Und den Deep View in die Sprache vermitteln solche Bücher nie. Ich habe einiges an Fachliteratur auf dem Regal zu stehen, vom altbekannten Paetzold (Windowsprogrammierung) bis hin zum "Handbuch der Dateiformate", Auflage 15. Ich werfe da so gut wie nie einen Blick hinein. Alles, was ich brauche, finde ich hier und andernorts im Netz. Gerade für Programmierer sind Bücher ein täglich veraltendes Transportmittel für Informationen. Ein wirklich umfassendes Buch zu einer x-beliebigen Programmiersprache müßte, davon abgesehen, mehrere tausend Seiten umfassen. Wir programmieren nicht "nur" in Xbase oder C +/++, sondern in Windows. Und Windows, das haben wir alle - oft schmerzlich erfahren -
lebt.