Programm auf Terminal-Server

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Sören
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Programm auf Terminal-Server

Beitrag von Sören »

Hallo allerseits,

was ist programmiertechnisch zu beachten, wenn man ein Programm auf einem Terminal-Server betreiben will.
Da ich keinerlei Erfahrung damit habe, hier ein paar (Anfänger-)Fragen, auf die der Eine oder Andere vielleicht eine Antwort weiß:

(1)
Meine Anwendung besteht aus einem Hauptprogramm über das verschiedene Module (Exe) gestartet werden können, von denen aus wieder anderen EXE aufrufbar sind. Somit sind beim Nutzer mehrere Programmen (Exe) gleichzeitig offen, die sich überdies in Dialog-Größe und –Art (GUI oder CRT) unterscheiden. Kann so etwas via Terminal-Session ordentlich dargestellt werden oder sollte das Programm aus einer homogenen EXE mit einem Hauptanwendungsfenster bestehen, in dem alle anderen Dialoge „ablaufen“?

(2)
In dem Programm werden RTF-Dokumente mittels Word (ActiveX) unsichtbar gedruckt. Dafür muss Word auf dem Terminal-Server installiert sein, oder?

(3)
Wie funktioniert ein Dateiaustausch zw. lokalem Client-PC und Terminal-Server? Z.B. wenn auf Grund einer Daten-Recherche eine TXT-, CSV- oder sonst irgendeine Datei direkt auf dem lokalen PC abgespeichert werden soll. Oder umgekehrt ein Datenimport zum Server erfolgen soll.

(4)
Beim Durchsuchen des Forums nach dem Begriff „Terminal Server“ bin ich auf die Aussage gestoßen, dass man das Programm auch weiterhin lokal auf dem Client-PC betreiben kann und nur die Daten auf dem Terminal-Server abgelegt sind. Habe ich da etwas missverstanden oder geht das wirklich? Wenn Ja, wie?

So, das sind die Fragen, die mir spontan dazu einfielen. Anmerkungen darüber hinaus sind mehr als willkommen.
Beste Grüße,
Sören
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Wolfgang Ciriack
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Re: Programm auf Terminal-Server

Beitrag von Wolfgang Ciriack »

Hallo Sören,
zu 1) ist ok, im Prinzip arbeit man ja am Terminalserver wie an einem lokalen PC. Beachten sollte man jedoch evtl. lokale Verzeichnisse pro User. Da alle Terminal-Benutzer auf dasselbe Verzeichnis zugreifen, sollte man evtl. Benutzerverzeichnisse an der Umgebungsvariablen Sessionname festmachen.

zu 2) Ja, und zwar für alle Benutzer. Wenn das installationsprogramm nicht setup.exe heisst, sollte man vorher mit
change user /install in den Installationsmodus umschalten, zurück danach wieder mit change user /execute.

zu 3) Man kann bei der Verbindung über Remotedesktop seine lokalen Laufwerke genau wie die Drucker freigeben, dann kann man auch darauf aus der Terminalserversitzung zugreifen. Bei den lokalen Druckern muss der genau gleichlautende Druckertreiber auf dem Server installiert/vorhanden sein. Außerdem gibt es noch einen Registryeintrag, damit auch lokale USB-Drucker mit spez. Ports angesprochen werden können (standard nur COMx, LPTx und USBxxx).

zu 4) Bringt m.E. kein Sinn, dann reicht ein normaler Server aus. Vorteil beim Terminalserver ist ja gerade, das nur Maus-, Tastatur und Bildschirminhalte übertragen werden. Dadurch kann man gerade unsere DBF-Anwendungen mit viel Datentransfer auch gut über Fernverbindungen betreiben. Und man kann von jedem beliebigen PC arbeiten, ohne das man erst noch etwas installieren muss.
Viele Grüße
Wolfgang
Sören
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Re: Programm auf Terminal-Server

Beitrag von Sören »

Hallo Wolfgang,

danke für Deine ausführlichen Antworten und vor allem für die
nützlichen Tipps.
Hat mir sehr geholfen!
Da ich nun weiß, dass es grundsätzlich funktionieren sollte und
was u.a. zu beachten ist, werde ich mich mal um eine Teststellung
bemühen.

Danke nochmal und tschüs,
Sören
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brandelh
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Re: Programm auf Terminal-Server

Beitrag von brandelh »

Hi,

bei den Anwendungen sollte man beachten, dass möglichst nicht zu üppig mit Speicher und Resourcen umgegangen wird.
1. Sind die max. Resourcenwerte auf dem TS je Session niedriger
2. Teilen sich mehrere Anwender die Rechenleistung des Servers !

Der Terminalserverbetrieb ermöglicht z.B. einen Fernbetrieb mit wenig Bandbreite (wenn sich wenig ändert, sollen weniger als 300 KB reichen.
Dabei werden nur die Änderungen auf dem Bildschirm übertragen, was sehr sicher ist.
Beim Drucken allerdings muss auch der komplette Druckdatenstrom durch. :?

Der Vorteil ist auf jeden Fall, dass alle Programme lokal auf dem Server laufen und dort die lokalen Platten nutzen.
Wer <4.> will, braucht nur eine Netzfreigabe und sollte sich um automatische Updates kümmern.
Nichts ist schlimmer, als verschiedene Versionen eines Programmes auf einer DBF/NTX ...
Der Vorteil ist natürlich, dass man lokal mehr Rechte und alles für sich selbst hat ... außer den Daten die über das Netzwerk müssen ...

Aus Sicherheitsgründen verlangen übrigens viele Admins, dass im Server Programmverzeichnis READONLY herrscht,
dann muss man halt das Standardverzeichnis auf ein Datenverzeichnis legen, sonst gibt es keine Fehlerprotokolldateien.
Gruß
Hubert
Sören
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Re: Programm auf Terminal-Server

Beitrag von Sören »

Hallo Hubert,

danke für Deine Anmerkungen!
Werde sie auf jeden Fall beherzigen.
Beste Grüße,
Sören
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